„Wir schreiben den 6. Januar 1964. Vor der Tür der Wirtsstube Sander (Anm.: heute Lokalredaktion der „Rheinpfalz“) hängt ein Schild mit der Aufschrift „Betriebsruhe“. Doch dies scheint offensichtlich nicht zu stimmen, denn es gehört nicht gerade ein feines Gehör dazu, um die tonähnlichen Geräusche zu vernehmen, die von drinnen herausschallen. … Weinselige Gäste sind es zwar nicht, die hier einige Kostproben ihres „Könnens“ abgeben; dafür aber fünf von sechs Männern, die sehr eifrig damit beschäftigt sind, ihren Blasinstrumenten ein paar Töne zu entlocken. … Wer jedoch sind die sechs Männer, die sich hier voller Selbstvertrauen und Zuversicht zusammengefunden haben, um den Versuch zu unternehmen, eine Bläsergruppe zu gründen?

Siegfried Riedle, vom Bodensee aus Litzelstetten bei Konstanz stammend, wollte auch in seiner neuen Heimat nicht ohne seine geliebte Blasmusik auskommen und versammelte fünf Sängerfreunde aus der Liedertafel, mit denen er ganz vorne beginnen musste, da alle im Umgang mit Noten und Instrumenten Laien waren. Hier ihre Namen: Kurt Jullmann, Helmut Kämpfer, Alfred Postel, Fritz Rinck und Willi Volk. Sie also sind die eigentlichen Gründer, die ersten der Bläsergruppe!“

Aus dem ursprünglich geplanten Quartett war damit gleich zu Anfang ein Sextett geworden und ihr musikalischer Leiter, Siegfried Riedle, trimmte diese "Bläsergruppe der Liedertafel" derart auf Qualität, dass viele andere begeistert mitmachen wollten. Mit ihnen übte Riedle so intensiv, dass die "Blaskapelle der Liedertafel" schon im Juni 1967 gemeinsam mit dem Liedertafel-Chor in Berlin auftrat und beide hohe Anerkennung einheimsten. Bis dahin im Einzelnen:

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die junge Bläsergruppe am 1. Oktober 1964 im Hof des Winzervereins Leistadt:: ein Hochzeitsständchen für Willi Volk (zwischenzeitlich schon 19 Musiker)
Die erste Vorstandswahl fand am 2. November 1964 statt, wo unter 21 anwesenden Bläsern Fritz Rinck zum Vorstand gewählt wurde.

Am 04./05. Juni 1966 stand die Mitwirkung beim 130-jährigen Jubiläum des Männergesangvereins Liedertafel „1836 e.V. Bad Dürkheim“ auf dem Programm.

Hier ein Auszug aus der damaligen Festschrift:

„... Ein Meilenstein in der Geschichte der „Liedertafel“ dürfte die am 06.01.1964 erfolgte Gründung einer Bläsergruppe sein. Unter der Leitung ihres Dirigenten, des aktiven Sängers Siegfried Riedle, ist die Bläsergruppe bereits zu einem festen Begriff und Bestandteil, nicht nur der Liedertafel, sondern darüber hinaus für Bad Dürkheim geworden. Idealismus und Begeisterung haben in einer unwahrscheinlich kurzen Zeit aus dem Nichts heraus einen Klangkörper geschaffen, auf den Dirigent und jeder einzelne Bläser stolz sein kann, der Verein dafür aber dankbar sein muss. ...“

Bei der Nikolausfeier am 10. Dezember 1966 hatte die im Sommer 1966 als erste Nachwuchsformation gegründete Jugendbläsergruppe der Liedertafel ihren ersten Auftritt: 14 Jungen und 1 Mädchen. Mit dem Start der „Jugend 2007“ wurden daraus mittlerweile übrigens sieben Jugendkapellen. Zurück in die Anfangszeit:

Am 22. Februar 1969 wurde die aus 24 Bläsern bestehende Kapelle von „Bläsergruppe“ in „Blaskapelle“ umbenannt. Die auf zwei Jahre gewählte Vorstandschaft stellte sich wie folgt dar:

Erster Vorsitzender: Fritz Rinck
Zweiter Vorsitzender: Ernst Anicker
Kassenführer: Helmut Degenhardt
Musikalischer Leiter: Siegfried Riedle
Besitzer: Alfred Postel, Kurt Jullmann und Willi Volk


Im September 1971 spielt die Dürkheimer Blaskapelle erstmals über Wurstmarkt im Festzelt Gunter Franzreb. Im Mai 1972 war man zum erstenmal in der französischen Partnerstadt Paray-le-Monial.

Sonntag, 11.11.1973, 11.00 Uhr: Tag der Offenen Tür in der Schalterhalle der neuerbauten Kreissparkasse: 1. Martinikonzert! Damit begann die erfolgreiche Reihe der mittlerweile 34 Martinikonzerte. Martinikonzert Nr. 36 findet am 09.11.2008 statt.

Mit der Gründung der Jugend Big Band bildet der 14. Februar 1974 ein ganz wesentliches Datum unserer Geschichte: In der Polizeistation am Wurstmarkt kamen damals 34 Jungs im Alter zwischen 8 und 14 Jahren zusammen.

Davon heute noch aktiv sind: Reiner Asel, Thomas Günther, Klaus Haass, Thomas Kalbfuß, Gerhard Leopold, Helmut Leopold, Rudolf Riedle, Stefan Riedle und Jochen Rinck.

04./05. Mai 1974: Jubiläumsveranstaltung 10 Jahre „Dürkheimer Blaskapelle der Liedertafel“ in der damaligen Kongreßhalle und erster Auftritt der neu gegründeten Jugendkapelle: Rückgrat der heutigen Stadtkapelle Bad Dürkheim.
Entscheidend für die Entwicklung und den Fortbestand der Kapelle war die von Siegfried Riedle immer wieder in Angriff genommene Gründung von Jugendkapellen, wo nach 1966, 1974 und 1980 (spätere Stadtjugendkapelle) im Januar 1994 zum viertenmal durch ihn eine Jugendkapelle gegründet wurde, die sich dann beim 30-jährigen Jubiläum im Juni 1994 vorstellte (dazu noch unten).

In der Jahreshauptversammlung von Kapelle und Männerchor im Jahr 1975 wurde die Vorstandschaft der Blaskapelle aufgelöst und an ihre Stelle ein Geschäftsführer berufen. Einstimmig entschied sich die Versammlung für Ernst Anicker.
Bei der Hauptversammlung des Liedertafelchors wurden – da Karl Fischer nicht mehr zur Wahl stand - die aktiven Bläser und Sänger Fritz Rinck zum 1. Vorsitzenden und Kurt Jullmann zum 2. Vorsitzenden gewählt.

Nach Jahren des Umherziehens bei den Musikproben in den Nebenräumen verschiedener Gaststätten stand im April 1976 die Einweihung des neuen eigenen Probekellers unter der Pestalozzischule auf dem Programm. Der ehemalige Weinkeller mit seinem Sandsteingewölbe war mit großem Arbeitseinsatz probentauglich gemacht worden.
Stürmischen Applaus gab es am 09. Mai 1981 für die aus den Reihen der Jugendmusiker des „74er Nachwuchses“ gebildete „Weinstraßen Big Band“ beim Big Band Konzert in der Brunnenhalle. In den Folgejahren hatte diese Big Band zahllose Auftritte bei Bällen und Festveranstaltungen wie z.B. den Krönungen der Pfälzischen Weinkönigin bis zu Firmengalas in der Dortmunder Westfalenhalle.
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Martinikonzerte fanden gefördert durch die damalige Kreissparkasse Bad Dürkheim vom 11. bis 13. Juni 1982 digitale Plattenaufnahmen im Tonstudio Bauer, Ludwigsburg statt – spiel- und aufnahmetechnisch eine absolute Glanzleistung.
Ein Großereignis stand im Mittelpunkt des Jahres 1984 – das 20jährige Jubiläum: In der Vorberichterstattung zur mehrtägigen Festveranstaltung vom 10. – 12. August 1984 im großen Wurstmarktszelt schrieb die Presse der Kapelle einen „Stammplatz im Herzen Bad Dürkheims“ zu. Eingebettet in ein hochkarätiges Rahmenprogramm war die Ernennung von Siegfried Riedle zum Stadtkapellmeister als Leiter der Blaskapelle und der Stadtjugendkapelle.

"Highlight“ der folgenden Jahre: das 15. Martinikonzert 1987, wo die Blaskapelle nach den Konzerten in der Sparkassen-Schalterhalle gemeinsam mit dem Startrompeter Walter Scholz vor ca. 1.500 Zuhörern erstmals in der aus allen Nähten platzenden Salierhalle Bad Dürkheim auftrat.
Nicht nur für dieses Martinikonzert galt, dass die von der Kreissparkasse initiierte Konzertreihe als musikalischer Gradmesser der Kapelle zu sehen ist – über viele Jahre noch ergänzt durch insgesamt zehn Neujahrskonzerte sowie vier Frühjahrskonzerte, wo man erfreulicherweise in der Regel bis zu 1000 Zuhörer begrüßen durfte.

Januar 1988: Wechsel bei der musikalischen Stabführung: Franz Gander übernimmt (vorübergehend) von Siegfried Riedle aufgrund dessen verstärktem Engagements bei der Stadtjugendkapelle.

Ernst Anicker gibt in der Jahreshauptversammlung der Blaskapelle am 15. Februar 1989 nach 17-jähriger Tätigkeit als Kassier bzw. Geschäftsführer der Blaskapelle bekannt, dass er mit Erreichen des 60. Lebensjahres sein Amt in jüngere Hände geben wolle. Einziger Vorschlag für den Posten des Geschäftsführers: Jochen Rinck, der per Handzeichen einstimmig gewählt wurde.

Die erste große Herausforderung für den neuen Geschäftsführer waren die Festlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum am 17./18. März 1989, neben einem Empfang in der Brunnenhalle insbesondere der Jubiläumsball mit Joy Fleming in der Salierhalle. Die begeisterte Presse schrieb „Joy jagt Töne und Gefühle hoch und runter“.
Ende Januar 1990 übernahm Siegfried Riedle wieder die musikalische Leitung der Blaskapelle der Liedertafel unter vollständiger Einbindung der Musiker aus der Stadtjugendkapelle Bad Dürkheim.

05. Februar 1993: Gründungsversammlung der Stadtkapelle Bad Dürkheim als eigenständigem eingetragenen Verein in der Sektkellerei Schloß Wachenheim.

Auszug aus dem Gründungsprotokoll:

"Nach der Verabschiedung der Satzung fungierte Bürgermeister Horst Sülzle als Wahlleiter. Er unterbreitete der Versammlung den Vorschlag, Jochen Rinck als Ersten Vorsitzenden zu wählen. Weitere Vorschläge wurden aus den Reihen der Versammlungsteilnehmer nicht gemacht. ... Jochen Rinck nahm die einstimmige Wahl zum Ersten Vorsitzenden an.

Als Zweiter Vorsitzender wurde sodann Thomas Kalbfuß gewählt. Weitere Ämter:
Kassier: Werner Lienemann
Schriftführer: Gerhard Leopold
Beisitzer: Rudolf Riedle, Bernhard Höhn, Stefanie Weiß.

Bemerkenswertes aus der jüngeren (Stadtkapellen-)Geschichte:

Einen absoluten Höhepunkt stellte die Bläserparty zum 30-jährigen Jubiläum dar, die vom 24. - 26. Juni 1994 vor der Brunnenhalle mit einem in den Abendstunden bei hochsommerlicher Witterung enormen Publikumszuspruch gefeiert wurde.
Den ersten Auftritt hatte beim Festabend am 24. Juni die im Januar 1994 neugegründete (vierte) Jugendkapelle. Das Sommernachtsfest mit dem Orchester JOE SCHWARZ und der Große Zapfenstreich im Fackelschein zum Abschluss am Sonntagabend mit einem bis hinauf zum Café Traubenkur mit Besuchern gefüllten Kurgarten sind noch lebhaft in Erinnerung.
Ein weiteres Highlight war am 11. September 1994 dann das ZDF-Sonntagskonzert aus Bad Dürkheim, wo wir bundesweit auf den Bildschirmen glänzten.
Musikalisch und darüber hinaus sportlich gab es 1995 ein interessantes Erlebnis auf dem Betzenberg Kaiserslautern: Am 26. März haben wir im Fritz-Walter-Stadion live von der ARD übertragen die deutsche und die schwedische Nationalhymne anläßlich des Europameisterschaftsfinales im Damenfußball gespielt.

Neben den vielen, sich oft jährlich wiederholenden Einsätzen (Kursaison-Eröffnung, Stadtfest, Parkfest des Schwarzviertelvereins etc.) und den musikalischen (Konzert-)Höhepunkten sind als weitere Glanzlichter im Vereinsleben einmal die Konzertreisen zu erwähnen, die die Kapelle in Städte wie Hamburg, München, Wien und Venedig führten, darüber hinaus mehrfach nach Frankreich (Partnerstadt Paray-le-Monial und Paris), Spanien und nach England. Die Fahrt in unsere südenglische Partnerstadt Wells mit Konzert auf dem historischen Marktplatz und anschließendem Aufenthalt in London war sicherlich ein absoluter Glanzpunkt in unserer Vereinsgeschichte. Gleiches gilt für unsere Konzertreise nach Italien (Rom, Pisa, Sienna) und einen Besuch im „neuen“ Berlin.

Der April 1996 stand im Zeichen der Aufnahmen für die erste Stadtkapellen-CD „Highlights“, die erfreulicherweise vom Publikum angenommen und gekauft wurde.
Im Jahr 1997 hatten wir einen besonderen Auftritt in Bockenheim: Dort waren wir zur Umrahmung des Festakts „50 Jahre Bauern- und Winzerverband“ mit dem damaligen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl als Festredner engagiert.
Nur zwei Tage später (07./08. Juli) ging es am Dürkheimer Römerplatz weiter mit Proben und Aufzeichnung der Südwest 3-Fernsehsendung „Drei in einem Boot“ und dem Moderatoren-Gespann Sigi Hareis / Peter-Jochen Degen.

Ein musikalisch ganz besonderes Ereignis war unser 25. Martini-Konzert am 9. November 1997, wo wir gemeinsam mit 10 Profi-Streichern ein völlig neues Klangerlebnis geboten haben und beim Publikum wahre Beifallsstürme ernten konnten – dies Dank der maßgeschneiderten Arrangements von Siegfried Riedle.

Februar 1998: Auf unsere Beantragung hin Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Siegfried Riedle durch den Landrat Georg Kalbfuß.

Am 8. März 1998 fand erstmals unter der Leitung eines Gastdirigenten (Ralf Rudolph) unser gut besuchtes 3. Frühjahrskonzert statt: Einen Glanzpunkt bildete dabei zweifelsohne der Auftritt des Trompeters Prof. Peter Leiner (neben Ralf Rudolph auch Mitglied des überregional bekannten „Rennquintetts“), der durch seinen klangvollen Namen einige Besucher erstmals zu uns geführt hatte.
Während Siegfried Riedle noch das Programm und die hierfür notwendigen Arrangements zum 26. Martinikonzert in der gewohnt guten Weise vorbereiten konnte, machte bei der Einstudierung ein überraschender Klinikaufenthalt einen Co-Dirigenten für die „heiße“ Probenphase notwendig, was sich dann auch in der geteilten Direktion beim Konzert selbst widerspiegelte. Unsere Wahl fiel auf Frank Metzger als Co-Dirigenten - unsere erste Zusammenarbeit mit dem späteren Dirigenten der Stadtkapelle.

Die beiden anlässlich des „Milleniums“ von der Sparkasse veranstalteten Neujahrskonzerte am 01. und 02. Januar 2000 stellten nach den von intensiver Konzertvorbereitung geprägten letzten Wochen des Jahres 1999 eine Zäsur dar: unser Kapellengründer und langjähriger musikalischer Leiter Siegfried Riedle übergab auf eigenen ausdrücklichen Wunsch hin ohne irgendeine öffentliche Erwähnung nach diesen Konzerten die musikalische Leitung an Frank Metzger.

Der 28. Januar 2000 sollte als Startschuss für unsere erfolgreich abgeschlossene Musikkeller-Renovierung in erfreulicher Erinnerung bleiben. Das gilt insbesondere für die Wochenend-Arbeitseinsätze während der folgenden Monate, wo sich eine Stamm-Arbeitstruppe herauskristallisierte, die hoch motiviert und mit viel Freude zupackte. Damit musikalisch während dieser Bauphase nicht Sendepause herrschte, waren wir auf Ausweichproberäume angewiesen, die uns von der Stadt Bad Dürkheim unentgeltlich vor allem im Dürkheimer Haus geboten wurden. Dabei lernten wir auch wieder die Unabhängigkeit eigener Proberäumlichkeiten zu schätzen.

Der August stand im Zeichen der offiziellen Einweihung unseres renovierten Musikkellers, was wir an drei Tagen – beginnend mit einem kleinen Festakt am 18.08., einem Familienfest und einem Tag der offenen Tür mit Blasmusikfrühschoppen am 20.08.2000 – gefeiert haben.

Ein Benefizkonzert in der Sektkellerei Schloss Wachenheim gaben wir am 28. April 2001, wo die ursprünglich vereinbarte Gage für unseren Konzertbeitrag vollumfänglich der guten Sache gespendet wurde. Schirmherrin der Veranstaltung war die Frau des Ministerpräsidenten Beck.

In einem Leserbrief zum Stadtfest 2001 fand sich folgendes Zitat:
„Eines der besten Blasorchester in der Vorderpfalz hat es ebenfalls nicht verdient, dass dessen Blasmusikkunst inhaltlich in einem einzigen Satz abgespeist wird. Aber da war ja schließlich das Ende des Artikels. Und das Ende muß eingehalten werden.“

Im Zuge der Begründung der Städtepartnerschaft mit Kempten stand neben einem Besuch der Kemptener Musiker bei uns eine Fahrt zur Eröffnung der Allgäuer Festwoche am 11./12.08.2001 an, wo wir einen guten musikalischen Eindruck hinterließen, der auch in der Presse beider Städte mehrfach seinen Niederschlag fand.
Nur wenige Tage danach waren wir am 15./16.08.2001 bei hochsommerlichen Temperaturen bei Proben und Aufzeichnungen für die SWR-Fernsehsendung „Fröhlicher Alltag“ in der Salierhalle beteiligt.

Beim 29. Martinikonzert haben wir mit unserem Musikerkollegen Heinz Leopold und Bürgermeister Wolfgang Lutz den Kreis unserer Ehrenmitglieder erweitert: Sie treten damit neben Siegried Riedle, Fritz Rinck, Georg Kalbfuß, Ernst Anicker und den zwischenzeitlich schon verstorbenen Horst Sülzle.

Unser 30. Martinikonzert am 03.11.2002 war die Premiere unserer im Februar 2002 neugegründeten JUGEND der Stadtkapelle, die nach nur knapp einem halben Jahr bereits völlig eigenständig ihren ersten Auftritt meisterte. Bei der organisatorisch vom 2. Vorsitzenden Thomas Kalbfuß geführten Realisierung des im Vorfeld erarbeiteten Jugendkonzepts spielten unsere engagierten „Jugendtrainer“ Thomas Günther, Frank Metzger, Dirk Michel, Andreas Pleyer, Rudolf Riedle und vor allem als Gesamtverantwortlicher Stefan Riedle eine maßgebliche Rolle.

Den Zusammenhalt unserer Jugendmusiker festigte ein nach Ostern 2003 durchgeführtes musikalisches Trainingslager in Konstanz am Bodensee, wo neben Proben und erlebnisreichen Ausflügen auch ein erstes eigenes Konzert auf der Insel Mainau auf dem Programm stand.
Der Juni 2003 stand ganz im Zeichen den Stadtfests zum 1225jährigen Stadtjubiläum: Bei Bilderbuchwetter und entsprechenden Temperaturen waren wir als Stadtkapelle mit unserer Jugend (deren Motto war „Wandermusikanten im 19. Jahrhundert“) mit an der Spitze des großen Jubiläumsumzuges im Block „Bad Dürkheim grüßt seine Gäste“ – ein gelungenes Fest, wozu auch wir unseren Anteil beigesteuert haben.
 
Das Jahr 2004 stand - nach dem Stadtjubiläum im vorangegangenen Jahr - für uns im Zeichen unseres 40-jährigen Gründungsjubiläums. Die Auftaktveranstaltung bildete am 30. Januar 2004 in unserem Musikkeller ein überaus gut besuchtes und auch in der Presseberichterstattung entsprechend herausgestelltes Konzert der BIG-BAND 70. Der Auftritt von Rudi Mader mit seinen Mannen - wozu bekanntermaßen ja auch einige unserer Stadtkapellenkollegen zählen - mit der Jazzsängerin Jutta Glaser war ein Ereignis, das sowohl musikalisch als auch atmosphärisch hervorragend in unsere Räumlichkeiten hineinpasste. Dabei entstand auch die Idee, künftig regelmäßig mit Veranstaltungen in unserem „lebendigen Musikkeller“ an die Öffentlichkeit zu treten.
Den glanzvollen Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres bildete der Jubiläums-Galaball am 08. Mai 2004 in der Salierhalle. Sowohl der festliche Rahmen als auch die musikalischen Angebote mit der Ambros Seelos Show-Band, Pianistin und Sängerin Emma Rintel mit Saxophonist Oleg im Foyer und nicht zuletzt auch unser musikalisches Opening haben gepasst und unseren Gästen und uns viel Spaß gemacht.

Eine Premiere hatten wir zur Wurstmarktseröffnung 2004, wo wir uns beim Umzug mit einer aus „Jung und Alt“ gebildeten Formation mit ca. 75 Musikern beteiligt haben. Auch dies sicher ein Glanzpunkt im Jubiläumsjahr, der unsere musikalischen Hoffnungen für die kommenden Jahre demonstriert hat.

Im März 2005 standen im Rahmen unserer Jahreshauptversammlung eine Satzungsänderung mit Bildung einer geschäftsführenden und einer erweiterten Vorstandschaft und anschließende Neuwahlen an. Der bisherige 1. Vorsitzende Jochen Rinck wurde dabei ebenso einstimmig wiedergewählt wie der seit 1993 ununterbrochen tätige 2. Vorsitzende Thomas Kalbfuß und Kassier Werner Lienemann. Neben Schriftführer Hagen Hiller als weitere Vorstandsmitglieder mit verschiedenen Verantwortungsbereichen gewählt wurden Reiner Asel, Dieter Haaß, Andreas Pleyer und Stefanie Riedle.

Unmittelbar nach Ostern 2005 war unsere Jugend der Stadtkapelle zu einer erlebnis- und erfolgreichen Konzertreise in unsere südenglische Partnerstadt Wells unterwegs, die den Jungmusikern neben den gelungenen Konzerten in der Kathedrale und dem Rathaus von Wells Eindrücke von der pulsierenden Metropole London bot.

Unser bereits 34. Martinikonzert in der Salierhalle stand am 05. November 2006 auf dem Programm, das wie in den beiden Vorjahren wieder von der JUGEND eröffnet wurde und unter der Überschrift „Der Swing steckt bei der Stadtkapelle überall drin“ gute Kritik fand.

Eine im Konzert und in der Presse angekündigte Infoveranstaltung zum Thema „JUGEND 2007“ brachte Mitte November 2006 eine unerwartet positive Resonanz: Mit ein paar Nachzüglern hatten wir 53 Anmeldungen, von denen der Großteil auch jetzt bei den seit Februar 2007 bei unserer nunmehr sechsten Nachwuchsformation laufenden Register- und Gesamtproben mit dabei ist.

Im Jahr 2007 stand neben einem erstmals durchgeführten Konzert zur Eröffnung des Limburg Sommers und einer Konzertreise in unsere thüringische Patenstadt Bad Berka im September noch ein ganz besonderes Ereignis auf unserem Terminkalender: Ein von uns ausgerichteter Empfang zum 70. Geburtstag unseres Kapellengründers Siegfried Riedle in würdigem Rahmen unter Beteiligung all unserer Musiker - jung und alt - mit bewegenden Momenten und einem Wiedersehen unter Freunden. Die Presse berichtete anschließend treffend unter der Überschrift "Musikgeschichte geschrieben".

Das Jahr 2008 steht im Zeichen großer Veränderungen unter den Stichworten "Konzertreise Südtirol der Jugendmusiker", "Umbau der Stadtkapellenformationen" und "Neue musikalische Leitung": Ein überaus erfolgreiches Projekt mit insgesamt 83 Teilnehmern war die einwöchige Konzertreise Südtirol mit den Jugendmusikern unserer "Jugend 2002" und der "Jugend 2007" - die Details finden sich in einem Reisebericht unterstützt durch eine Fülle von Fotos in unserer Galerie. Die Reise bildete den Schlusspunkt der bisherigen Jugend der Stadtkapelle, die nun im Wesentlichen aus der "Jugend 2007" gebildet wird, während der Großteil der "Jugend 2002" uns seit August in der Stadtkapelle unterstützt. Dieser Umbau unserer Stadtkapellenformationen macht aus vorübergehend drei Klangkörpern wieder zwei Orchester.

Parallel zu diesen langfristig geplanten Projekten kam es im Sommer nach über acht Jahren musikalischer Zusammenarbeit auf Wunsch von Frank Metzger zu einem Wechsel in der musikalischen Leitung: Das Abschiedskonzert stellte für Frank Metzger die musikalisch sehr gelungene neuerliche Eröffnung des Limburg Sommers dar - der gegenseitige Dank von Musikern und Dirigent veranlasste die begeisterte Presse zur Überschrift "Verneigung vor dem Orchester". Die freundschaftliche Verbundenheit mit der Stadtkapelle wird auch künftig über sein Engagement als Leiter der Städtischen Musikschule fortbestehen.
 
Im August 2008 übernahm die musikalische Leitung der durch die Eingliederung zahlreiche Musiker aus der „Jugend 2002“ gestärkten Stadtkapelle der Bundeswehrmusiker Alexander Felz. Im Laufe seines aufgrund der  Bundeswehrstrukturreform (Auflösung des Luftwaffenmusikkorps 2 in Karlsruhe) nur 3 ½ Jahre dauernden Wirkens fanden sehr erfolgreiche Martinikonzerte statt, die durch beeindruckende solistische Leistungen und von der Stadtkapelle untermalte Filmsequenzen in guter Erinnerung bleiben.
 
Ein Höhepunkt war im Sommer 2011 nach längerer Zeit wieder eine große Konzertreise: anlässlich von insgesamt 60 Jahren Paten- bzw. Partnerschaft zwischen Bad Dürkheim und Kempten gingen wir vom 12. – 14. August auf große Fahrt Richtung Kempten. Musikalisch gefordert waren wir nach einer Raftingtour und einem ersten Abend bei der Allgäuer Festwoche freitags dann den ganzen Samstag über: zunächst zur offiziellen Begrüßung der Gäste mit dem Kemptener OB Dr. Netzer am Kornhaus, danach dann drei Stunden im großen Festzelt und schließlich noch zur eigentlichen Partnerschaftsveranstaltung – dem Patenweinausschank in Anwesenheit sowohl unseres Bad Dürkheimer Bürgermeisters Wolfgang Lutz als auch des Kemptener OB auf der Bühne im Stadtpark. Ein weiterer Abend im Festzelt und eine Kutschfahrt am darauffolgenden Morgen bei Bilderbuchwetter in einer Bilderbuchlandschaft mit Blick auf Neuschwanstein setzten den Schlusspunkt einer gelungenen und nachhaltigen Konzertreise: der „Böhmische Traum“ bleibt.

Derzeitiger Dirigent der Stadtkapelle ist nun bereits seit April 2012 der Berufsmusiker (diplomierter Orchestermusiker mit Hauptfach Klarinette und Saxophon)  Alfred Hann. Er war zunächst 10 Jahre Militärmusiker in Hilden und Regensburg, hatte eine private Musikschule in Bühl mit langjähriger Erfahrung als Dirigent von zwei Musikvereinen.
Mit den Rheinpfalz-Überschriften „Frischer, frecher Sound kommt gut an – Beim 40. Martinikonzert der Dürkheimer Stadtkapelle besteht neuer Dirigent Alfred Hann seine Bewährungsprobe“ ist zum erfreulicherweise gut gelungenen Start unserer Zusammenarbeit eigentlich schon alles gesagt, bei dem wir mit dem „Söhne Mannheims“-Mitbegründer Claus Eisenmann als Stargast auf starken Besucherandrang stießen.
 
Das Jahr 2013 war – neben unseren regelmäßigen Auftrittsverpflichtungen und dem „Wasser marsch“ der freigelegten Isenach im Neuen Kurpark – von einer Fülle von Orga-Sitzungen für das bevorstehende Jubiläumsjahr geprägt. Dennoch ging es Anfang Juni gemeinsam mit unseren Jugendmusikern auf Konzertreise nach Südtirol zur Festigung der mit der Bürgerkapelle Tramin fünf Jahre zuvor geknüpften freundschaftlichen Bande. Musikalischer Schwerpunkt war das Partnerschaftskonzert mit den Traminern im dortigen Bürgerhaus. Die beiden gemeinsam dargebotenen Schlussmärsche – darunter für uns überraschend und ungeprobt “Dem Land Tirol die Treue“ – machten allen Beteiligten Spaß.
 
Besonderer Stellenwert soll dem Rückblick auf unser Jubiläumjahr 2014 zukommen, wo wir anlässlich des 50-jährigen Bestehens unser Kapelle beginnend mit einem festlichen Jubiläumball über Jazz im Musikkeller, einer zünftigen Après-Ski-Party, einem Sommergefühl Open Air in traumhafter Kulisse bis zu einem besonderen Martinikonzert und einem Weihnachtskonzert jeweils bis zu 1.000 Besucher zählen konnten. Wir sind dankbar für die große Aufmerksamkeit, die all dies gefunden hat und die sowohl finanzielle als auch tatkräftige Unterstützung, ohne die wir als so kleiner Verein solch eine Fülle von Veranstaltungen nicht hätten stemmen können.
 
Glücklich sind wir dabei insbesondere auch über das Engagement unserer Musikerinnen und Musiker mit ihren Familien und unseren Freunden im Rückblick auf eines unseren besten, wenn nicht dem besten Jahr unser Geschichte. Überaus treffend hat dies die Lokalpresse im abschließenden Bericht wie folgt umschrieben: „Es war ein anstrengendes, arbeitsreiches Jahr für den Verein. Musikalisch wie logistisch. Es war ein intensives, exorbitantes Jahr. Es volles, ein tolles Jahr. Ein Wahnsinnsjahr.“
 
Den Auftakt bildete der Jubiläumsball im Kurhaus am 10. Januar, wo wir nach unserer Einlage zur Begrüßung neben einem gutgelaunten Bürgermeister Wolfgang Lutz als Gratulant einen glanzvollen Abend mit toller Vario-Showband, Bauchtanz von INSPIRIT, solistischer Gesangseinlage von Claus Eisenmann und einer lustigen Tombola-Auslosung erleben konnten. 
 
Unser erstes Großereignis war die Après Ski-Party am 01. März mit tags zuvor bereits begonnenen Aufbauarbeiten für unsere Open-Air-Arena mit großer Bühne, Küchenzelt, zwei großen Ausschankwägen und dem „Weisse Eck“. Wir konnten ca. 1.000 gut gelaunte Open-Air-Gäste am Fastnachts-Samstag willkommen heißen – bei günstiger Witterung konnten Grand Malör und DJ Anton für ungetrübte Partylaune sorgen.
 
Unser am 05. April als Jubiläumsveranstaltung Nr. 4 durchgeführtes gemeinsames Benefizevent mit dem Lions-Club in den Räumen des La Danza bot unter dem Motto „Für alle Sinne“ eine perfekte Mischung aus Musik und Gemälden, Wein und Speisen. Am Ende standen 2.500 Euro Erlös für den Verein „Lila Villa e.V.“.
 
Einen besonderen Auftritt gab es am 21. Mai als musikalisches Vorprogramm zur abendlichen Premierenvorstellung in der Manege des Circus Krone: „Stars in der Manege“!
 
Das nächste Großereignis im Rahmen unserer Jubiläumsaktivitäten folgte: Die Beteiligung am Stadtfest mit eigenem Weinausschank (Weingut Hensel), dem Besuch der Gastkapellen aus Kempten und Tramin am Wochenende, die es zu betreuen galt. Die musikalische Gestaltung auf der Stadtplatzbühne - angefangen mit einer Jam-Session aus eigenen Reihen am Samstagnachmittag, dem großartigen Softeggs-Auftritt bis zum Sonntag mit Konzerten der Stadtkapelle Kempten, der Bürgerkapelle Tramin und unserem musikalischen Abschluss brachte uns viel Sympathie für unsere Mitwirkung beim Fest ein. 
 
Schon näherten wir uns einem weiteren absoluten Großereignis: Dem Sommergefühl Open Air am 19. Juli an der Römerkelter mit dem „Sommergefühl – das Fest“ am darauffolgenden Tag. Was hier mit Aufbaubeginn am Freitagmorgen entstand - unter anderem eine Open-Air-Bühne auf historischem Gemäuer, eine Sommerküche und verschiedene Ausschankstellen - hatte es an diesem Ort noch nie gegeben und löste Dank spielfreudiger Softeggs-Formation bei den ca. 1.000 Besuchern große Begeisterung aus. Wir hatten einmal mehr Glück: Wie im Vorfeld beworben war es die Nacht des Sommers und ein begeisterter Besucher verlieh uns spaßhaft  den Titel „Verein des Jahres“. 
 
Das Jahr 2014 war in mehrfacher Hinsicht ein ganz besonderes Jahr und brachte neben der Fußball-Weltmeisterschaft speziell für unsere Stadt Bad Dürkheim mit der Wahl unserer Flötistin Janina Huhn zur Deutschen Weinkönigin einen weiteren absoluten Glanzpunkt, was durch unsere Mitwirkung beim Empfang der Stadt Bad Dürkheim in der Brunnenhalle seinen Ausdruck fand.
 
Am 09. November hieß es dann in der mit über 1.000 Besuchern voll besetzen Salierhalle „Licht aus - Spot an“ für unser „Martinikonzert - Die Show“, das mit professionellem Bühnenlicht, einer Reihe von Solisten (u.a Jazz-Sängerin Nicole Metzger), einem atemberaubenden Rollschuhakt der „Skating Flash“ und den HR-Big-Band-Musikern durchweg für Begeisterung sorgte. Die Presse titelte dann auch „Sahnehäubchen zum Jubiläum“. 
 
So näherten wir uns mit großen Schritten dem Finale unserer Jubiläumsveranstaltungen: Dem Weihnachtskonzert am 21. Dezember in der Schlosskirche. Mit einem zugegebener Maßen in kürzester Zeit entstandenen Programm, das sich durch große Vielfalt auszeichnete (von Marike Senft über Kantor Müller, unsere „Sax4Friends“ bis zu einem Dudelsackbläser) fand auch unser musikalischer Abschluss im Jubiläumsjahr ausgesprochen positive Publikumsresonanz. Die Presse titelte diesmal: „Schlosskirche wird zur Highland Cathedral“.
 
Die Fotos eines Jahres zu diesem Highlight unserer Vereinsgeschichte finden Sie hier in einem Trailer zusammengestellt!
 
Im März 2015 erlebten wir eine wahre Winterpracht bei einem kurzen Hüttenwochenende bei Oberstdorf, wo es u.a. in Bolsterlang hoch ins Skigebiet zu einem Ski- und Schneewandertag bei Kaiserwetter ging. 
 
Am 27. März kam es bei unserer Jahreshauptversammlung im Rahmen von Neuwahlen zu einem markanten Wechsel: Thomas Kalbfuß war seit der Gründung der Stadtkapelle als eigenständigem Verein im Jahr 1993 bis zum Frühjahr 2015 unser Zweiter Vorsitzender und vollzog nun den schon Anfang 2013 angekündigten Schritt, die Verantwortung als Zweiter Vorsitzender in jüngere Hände legen zu wollen – mit Hagen Hiller trat ein schon langjähriges Vorstandsmitglied und routinierter Organisator die Nachfolge an. Die Versammlung ernannte Thomas Kalbfuß zum Ehrenmitglied, was dann auch im Herbst auf großer Bühne beim Martinikonzert umgesetzt wurde.
 
Ein herausragender Termin war der 21. Juni mit einem weiteren Konzert im Kriemhildenstuhl – dieses Mal als Benefizkonzert für unser Hospiz mit stolzen 2.500 € Reinerlös – und am Nachmittag dann in geändertem Outfit (den vom Autohaus Köhler mitgesponserten Jubiläums-PoloShirts) zum dortigen 90-jährigen Firmenjubiläum: insgesamt eine schöne Mannschaftsleistung unserer Truppe an einem Tag.
 
Am 08. November galt es an die aufwändige Veranstaltung des Vorjahres anzuknüpfen, was uns mit rund 1.000 Besuchern und am Vortag bereits vermeldeter ausverkaufter Salierhalle erfreulicherweise auch beim „Martinikonzert Nr. 43“  gelang: Mit der Verpflichtung von Johannes Kalpers hatten wir einen zugkräftigen Namen, dem dann auch im Rahmen des Programms entsprechend Raum gegeben wurde. Die Resonanz war positiv und die „Rheinpfalz“ titelte „Liebeserklärung ans Publikum – Dürkheimer Stadtkapelle macht generationsübergreifend gute Laune“.
 
Besondere Erwähnung im Jahr 2016 verdient unsere – nach jubiläumsbedingt mehrjäriger Unterbrechung - vom 15. – 17. Juli anstehende Konzertreise, erstmals im Rahmen der zwischen unserem Landkreis und dem Landkreis Starnberg bestehenden Partnerschaft an den Starnberger See. Musikalischer Höhepunkt  war unser im Programm der „Starnberger Kulturtage“ angekündigtes Konzert auf dem Kirchplatz mit professioneller Bühne und perfekter soundtechnischer Betreuung. Die Begeisterung der sichtlich überraschten Verantwortlichen nach unserem Auftritt tat gut und fand sogar noch Niederschlag mit einem Foto in der „Süddeutschen Zeitung“. Neben guter Presse erreichte uns dann im Nachhinein noch ein Dankschreiben unseres Landrats Ihlenfeld, dem von Starnberger Seite berichtet worden war, es sei – so wörtlich – „für alle eine wirkliche Freude gewesen, der Stadtkapelle Bad Dürkheim zuzuhören“. 
 
Weiterer Höhepunkt 2016: unsere Mitwirkung beim großen Festumzug zum 600. Wurstmarkt anlässlich seiner Eröffnung am 09. September. Wir hatten die Ehre, den Umzug vor der Ehrenkutsche der Ministerpräsidentin als Startnummer 1 (von 100) anzuführen. 
 
Einmal mehr den musikalischen Höhepunkt bildetet unser „Martinikonzert Nr. 44“ am 6. November in einer gut besetzten Salierhalle, wo unser vor allem von der Stärke eigener Musiker geprägtes Programm mit einer charmanten Neuentdeckung bei den Gesangstiteln auf durchweg positive Resonanz. Um einmal mehr die Presse zu zitieren: „Big Band Sound zum Wohlfühlen – Dürkheimer Stadtkapelle zieht (…) alle Register ihres großen musikalischen Könnens.“
 

Nach den üblichen Auftritten beim Neujahrsempfang und den Prunksitzungen der „Derkemer Grawler“ verdient im Jahr 2017 unsere Jahreshauptversammlung am 17. März besonderer Erwähnung, wo nach 28 Jahren verdienstvoller Tätigkeit der bisherige Kassier Werner Lienemann für die anstehenden Neuwahlen nicht mehr kandidierte. Den sogenannten Geschäftsführenden Vorstand komplettierte neben bisherigen 1. und 2. Vorsitzenden und
Schriftführerin als neuer Kassier Trompeter Cornelius Görtz.

Bereits zum vierten Mal stand beginnend am Mittwochabend, 24. Mai bis Sonntag, 28. Mai unsere Beteiligung am Bad Dürkheimer Stadtfest mit Ausschank in Kooperation mit dem Weingut Hensel und dem langjährig üblichen Auftritt am Sonntagabend als Schlusspunkt des Festes auf dem Programm. Überdies waren wir als Gastgeber gefordert, wo sich die „Altkempt’ner Swing- und Blasmusik“ für Samstag und Sonntag zu Besuch angekündigt hatte. Im Rahmenprogramm hatten wir u.a. eine Weinprobe mit deftigem Pfälzer Buffet auf der Römerkelter organisiert, wo die Alphornbläsergruppe der Kemptener bei strahlend blauem Himmel und fast hochsommerlichen Temperaturen ein kleines Konzert vor beeindruckender Kulisse gab.

Erfreulicherweise wurde auch unser „Martinikonzert Nr. 45“ am 5. November in einer sehr gut besetzten Salierhalle zu einem musikalischen Höhepunkt mit einer ganzen Reihe von Instrumental- und Gesangssolisten, darunter Michael Setzkorn mit Artie Shaws „Klarinettenkonzert“ und Bernd Hoffmann mit der Bravourpolka auf Posaune und Horn „Für meine Freunde“ Die Presseberichterstatterin titelte „Blasmusik in modernem Gewand – Stadtkapelle Bad Dürkheim feiert ein viel umjubeltes Martinikonzert mit herausragenden Solisten in der Salierhalle“. Auf großer Bühne vollzogen wurde dort die bei der vorstehend erwähnten Jahreshauptversammlung im März bereits beschlossene Ernennung unseres sichtlich bewegten Werner Lienemann zum Ehrenmitglied. 

Das Jahr 2018 wurde besonders durch die überaus erfolgreiche Beteiligung am Stadtfest mit einem gelungenen musikalischen Abschluss sowie einer Konzertreise im August in die Partnerstadt Kempten, mit einem viel bejubelten Konzert vor der Kemptener Residenz, geprägt. Besonders in Erinnerung bleiben die unterhaltsamen Abende auf der „Allgäuer Festwoche“ mit Bier, zünftigem Essen und Musik der dort ansässigen Musikvereine.

Den (u.a. auch sehr persönlichen) Höhepunkt des Jahres stellte das 46. und ausverkaufte Martinikonzert am 12. November dar, welches der scheidende 1. Vorsitzende Jochen Rinck als sein persönliches „Wunschkonzert“ inszenierte. Ein abwechslungsreiches musikalisches Programm mit namhaften Gästen wie Nicole Metzger und Johannes Kalpers sorgte für ein rundum gelungenes Konzert, welches das Publikum mit stürmischem Beifall goutierte. In diesem feierlichen Rahmen erfolgte auch die wohlverdiente Ernennung Rincks zum Ehrenvorsitzenden.

Ebenso ereignisreich startete das Jahr 2019: im Januar erfolgte die Entlastung der Vorstandschaft mit der internen Verabschiedung des 1. Vorsitzenden Jochen Rinck, der dieses Amt 30 Jahre mit unermüdlichem Einsatz bekleidete und die Geschichte des Vereins maßgeblich prägte. Nach einstimmigem Beschluss wurde der bisherige 2. Vorsitzende Hagen Hiller zu Rincks Nachfolger gewählt. Am 19. Februar 2019 verlieh Bürgermeister Christoph Glogger Jochen Rinck für seine besonderen Verdienste um das musikalische Leben der Stadt Bad Dürkheim die Ehrenplakette in Silber.
Aber nicht nur in der Vorstandschaft gab es zu Beginn des Jahres einen Wechsel, auch das Vereins-Logo der Stadtkapelle Bad Dürkheim erhielt nach über 50 Jahren Vereinsgeschichte ein neues Facelift.

Einen weiteren Höhepunkt des Jahres stellte das Stadtfest im Mai/Juni mit dem Besuch des Lillestrøm Byorkester aus Norwegen dar. Auch der erneute Ausschank auf dem Stadtfest in Kooperation mit dem Weingut Hensel sowie der musikalische Ausklang am Sonntagabend gestalteten sich zum wiederholten Male äußerst erfolgreich.
Am Pfingstwochenende folgte schließlich der Besuch der Partnerstadt Paray-le-Monial zum Francs Cacous-Festival mit leckerem französischem Cacous (auf Pfälzisch „Kerscheplotzer“) und ausreichend Rotwein und Cidre. Die Highlights des Wochenendes stellten u.a. die Aufnahme des Ehrenvorsitzenden Jochen Rinck in die „Confrérie des Francs Cacous“, die Mitgestaltung des Festumzuges sowie ein festliches Diner mit einem viel umjubelten Auftritt der Stadtkapelle dar. Beim gemeinsamen Feiern und gutem französischen Wein wurde die französisch-deutsche Freundschaft weiter gefestigt.

Nach einer erfolgreichen musikalischen Eröffnung des Dürkheimer Wurstmarktes im September folgte schließlich am 10. November der Höhepunkt jeden Jahres: das 47. Martinikonzert der Stadtkapelle Bad Dürkheim unter dem Motto „Einmal um die Welt“ in einer voll besetzten Salierhalle. Die musikalische Reise mit Stücken u.a. wie „Kaiserin Sissi“, „The Godfather of Seville“, einem Medley aus den weltweilt bekannten Winnetou-Filmen, „Bohemian Rapsody“ der legendären Rockgruppe „Queen“ wurden durch das Publikum mit Standing Ovations honoriert - die schönste Gage des Musikers.

Nach vielen Höhepunkten des Jahres 2019 startete der Verein hoch motiviert in das Jahr 2020. Am 08. März fand der Infotag zu der neuen Jugend der Stadtkapelle 2020 „JuST music“ statt. Zahlreiche Kinder und Jugendliche waren der Einladung in den Probenkeller gefolgt und durften bei einer musikalischen Einlage seitens der Stadtkapelle einen ersten Eindruck des Vereinslebens gewinnen. Nach zahlreichen Anmeldungen sollte der Probebeginn nach den Osterferien starten; leider konnte dies durch den Ausbruch der Corona-Pandemie nicht umgesetzt werden und musste auf einen bis dato unbekannten Zeitpunkt verschoben werden.

Auch die Proben der bestehenden Stadtkapelle fielen zunächst dem Virus zum Opfer. Die im Juni des Jahres zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stattfindenden „Open Air“-Gesamtproben stellten nach einer 3-monatigen Zwangspause eine willkommene Abwechslung dar.
Leider musste aufgrund der Pandemie und den entsprechenden Auflagen auch das 48. Martinikonzert für den 08. November schweren Herzens abgesagt werden; lange hatte der Verein mit dieser Entscheidung gehadert. Aufbauende Worte fand der 1. Vorsitzende Hagen Hiller zum Jahresende dennoch: „Wir freuen uns bereits jetzt schon auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr“.